11.-14. April 2024, North Holland Horse Trials, Oudkarspel (NED)
Vier Connemara Partbreds und ein Connemara Pony unter den besten Zehn – so lautete Sonntagnachmittag nach einem hochdramatischen Springen das Endergebnis der CCIOP2*-L Prüfung in der Manege Beukers. Dramatisch vor allem für die bis dahin unangefochten führende Deutsche Nell Röming, deren Pony Majestro zweimal stehenblieb, so dass das Paar ausscheiden musste. Aber der Reihe nach.
Dressur
Das deutsche Team erwischte einen Auftakt nach Maß, am Ende des ersten Tages waren die Plätze eins bis sechs fest in deutscher Hand. Pech hatte nur ein Paar, das gar nicht erst an den Start gehen konnte: Connemara-Stute Canal Daisy und ihre Kader-Reiterin Charlotte Margareta Rixen fielen leider aus.
Bestes Partbred war die Goliath van de Groenweg-Tochter Umelia-V unter Julie Geurts auf Rang acht mit 31,8 Punkten. Die beiden für die Niederlande startenden Partbreds C’est Moi und Tullibards Missy Elliott fanden sich an 13. bzw. 14. Stelle wieder. Die einzige britische, sowie die irischen Teilnehmerinnen schafften es nicht unter die besten 20 im 40-köpfigen Starterfeld.
Gelände
Der Geländetag sollte das gründlich ändern! Hier schlug ganz klar die Stunde der irischstämmigen Ponys, jedenfalls der meisten. Den Pathfinder machten Partbred Lucky For Some und Isabelle Walsh, die auch für die Mannschaft ritten und ohne Fehler ins Ziel kamen. Lucky For Some ist ein spät aufhellender Schimmel, sein Vater ist der Connemara-Hengst Dunlewey Seamus.

Bregje Lont und die Future van de Kiboets-Enkelin C’est Moi hielten sich ebenfalls schadlos und hatten lediglich 1,6 Zeitstrafpunkte zu verzeichnen. Das Paar hatte sich im vergangenen Herbst im polnischen Strzegom auf diesem Niveau bereits einmal an fünfter Stelle platzieren können.

Noble Superman und die Britin Phoebe Woods waren gut unterwegs bis zum Hindernis acht, wo sie leider stürzten. Zum Glück blieben beide unversehrt, schieden aber natürlich aus.

Besser erging es Cloughreagh Charlie, der seinen Vater Westside Mirah nicht verleugnen kann, und Sarah Smullen. Nur 0,4 Zeitfehler addierten sie zu ihrem und dem Mannschaftskonto.

Julie Geurts und Umelia-V waren gleich die nächsten Starterinnen und blieben fehlerfrei. Das Paar hatte im März in Kronenberg noch reichlich Zeitstrafpunkte im Ziel und präsentierte sich jetzt topfit.

Blitzsauber auch die Runde von Carhu Melody und Jessica O’Ryan – null Fehler!

Liscannor Tulira und Anna Nangle trennten sich leider am drittletzten Hindernis. Durch den Sturz der Reiterin musste das Paar ausscheiden.

Woody Sammy, ein neunjähriger Sohn des Woodfield Sammy, und Bonnie O’Neill blieben dann wieder fehlerfrei, gehörten aber nicht zur irischen Mannschaft.

Die erfahrene EM-Teilnehmerin Ballylee Villa Lass und Lisa Gorgels starten gerade in ihre zweite gemeinsame Saison. Die braune Stute war gewohnt engagiert unterwegs, doch leider gab es am Sprung 11c eine Verweigerung, die in insgesamt 22 Strafpunkten resultierte.

Here Comes Trouble widerlegte seinen Namen und kam unter Sophie Swain fehlerfrei aus dem Gelände. Der Schimmel ist einer der gefühlt zahllosen Nachkommen des Gwennic de Goariva.

Die engagierte Vielseitigkeits-Famile van Houte brachte noch ein Partbred und ein Connemara Pony an den Start. Lieve van Houte und die Scheckstute Tullibards Missy Elliott waren im Gelände ohne Springfehler, aber zu langsam und kassierten 14 Strafpunkte für das Überschreiten der erlaubten Zeit.

Kane van Houte hatte sein EM-Pony Fernhill First Lady unter dem Sattel und kam mit nur 0,8 Zeitfehlern nach Hause.

Springen
Das abschließende Springen hatte nicht nur für die führende Nell Röming noch einmal enorme Auswirkungen auf das Klassement. Im Parcours mit einer zweifachen und einer dreifachen Kombination purzelten die Stangen serienweise. Bei anderen lief es prima, so hatte zum Beispiel Ballylee Villa Lass eine schöne, sehr gleichmäßige Runde und nur einen blöden Abwurf zu verzeichnen. Zu den lediglich sechs fehlerfreien Paaren gehörten Here Comes Trouble und Carhu Melody, die beide mit ihrem Dressurergebnis ins Ziel kamen!
Am Ende hieß es:
Rang | Pony | Erg. | DRE | GL | SPR |
---|---|---|---|---|---|
2. | Umelia-V (Pb) | 35,8 | 31,8 | 0 | 4 |
5. | Here Comes Trouble (Pb) | 37,7 | 37,7 | 0 | 0 |
8. | C’est Moi (Pb) | 39,0 | 33,4 | 1,6 | 4 |
9. | Lucky For Some (Pb) | 40,0 | 40,0 | 0 | 0 |
10. | Carhu Melody (CO) | 42,5 | 42,5 | 0 | 0 |
Rang 18 | Fernhill First Lady (CO) | 55,0 | 41,0 | 0,8 | 13,2 |
Rang 20 | Woody Sammy (CO) | 57,2 | 45,2 | 0 | 12 |
Rang 26 | Tullibards Missy Elliott (Pb) | 72,2 | 33,4 | 14 | 24,8 |
Rang 27 | Ballylee Villa Lass (CO) | 73,2 | 47,2 | 22 | 4 |
xx | Cloughreagh Charlie (CO) | el SJ | 36,3 | 0,4 | 2R |
xx | Liscannor Tulira (CO) | el XC | 38,8 | FR | |
xx | Noble Superman (CO) | el XC | 35,8 | FH |
In der Mannschaftswertung ging Gold an Belgien mit Umelia-V, Silber an die Niederlande mit Fernhill First Lady und Bronze an Irland mit Lucky for Some und Cloughreagh Charlie. Das deutsche Team belegte den vierten und letzten Platz.
Wer weiß?
Natürlich gab es auch in dieser Prüfung Connemara-Lookalikes, mit entweder unvollständig oder gar nicht registrierter Abstammung. Zwei Beispiele:


Alle Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Herzlichen Dank an Joyce Kolfschoten für die tollen Bilder. Sämtliche Fotos sind natürlich urheberrechtlich geschützt.
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