12.-15. September 2024, Azelhof, Lier (BEL)
Als Führende der Gesamtwertung und Titelverteidiger reiste das irische Pony-Team zum Finale der FEI Nations Cup Youth-Serie ins belgische Lier vor den Toren Antwerpens. Nach der schmerzlichen Niederlage bei den Europameisterschaften waren die Sieger der Nationenpreise von Opglabbeek im April und Hagen im Juni auf Revanche aus.
Die frisch gebackenen Europameisterinnen aus Großbritannien lagen in der Serienwertung zwar nur an fünfter Stelle, waren aber auch nur bei drei Events gestartet, während die besten vier in die Wertung einfließen. Sie gewannen im französischen Compiègne und waren jeweils Zweite in Drammen und Hagen. Es versprach also, ein spannendes Event zu werden.
Vizeeuropameister Deutschland war nicht am Start – in Riesenbeck fand parallel die Deutsche Jugendmeisterschaft statt – und auch Frankreich glänzte durch Abwesenheit. Stattdessen konnte man sich über die Teilnahme Dänemarks freuen, deren Team in dieser Saison lediglich im norwegischen Drammen angetreten war.
Es wurde so einiges geboten: Neben den Team-Springen gab es eine große und kleine CSIOP / CSIP Tour, wobei in einigen Prüfungen das Teilnehmerfeld eher übersichtlich war. Unter den 109 Ponys fanden sich je 13 Connemara Ponys und Partbreds mit mindestens 25% Connemara-Anteil. Dazu gesellte sich noch ein 1/8-Connemara.
Das Team vom Azelhof hatte alles bestens präpariert, nur das Wetter wollte nicht immer mitspielen.
Erste Qualifikation
Der erste Durchgang am Donnerstag lief ganz nach dem Geschmack der Gastgeber, lag Belgien doch am Ende mit null Fehlern an der Spitze. Mit einem Abwurf lieferte Dance Floor du Cauroy das Streichergebnis, während Eoghan de Seguret und der Rest des Teams fehlerfrei blieben. Auch in den Niederlanden war man zufrieden, hier war ein einzelner Zeitfehler das Streichergebnis, ansonsten blieb die Weste blütenweiß.
Eben einen solchen Zeitfehler hatten Schweden und Großbritannien am Ende auf dem Konto. Bei den Schweden blieb Barravalley Shadow fehlerfrei, während New Forest-Hengst Meweis af Toftagarden mit 13 Punkten das Streichergebnis war. Die Briten waren wie die Niederländer in dieser Runde ohne Connemara Pony oder Partbred am Start.
Den fünften Rang belegte die Schweiz mit Bolero de Tirepeine (4 Fehlerpunkte), vor Irland, wo nur Annie Boland mit K-Little Hero fehlerfrei blieb. Fernando und Senan Reape verzeichneten sogar 12 Punkte, davon vier für Zeitüberschreitung nach einer Verweigerung. Auch bei den Teams aus Dänemark und Italien verteilten sich die Fehler über mehrere Paare, so dass hier am Ene acht bzw. 16 Punkte zu verbuchen waren.
Beim anschließenden Einzelspringen über den gleichen Parcours (125 cm) platzierten sich Jasmines Holly und Mienie Vos an fünfter und Vaughann de Vuzit und Maisie Allsop an sechster Stelle. Mit ihrem zweiten Pony, Attyrory Rebel, belegte Maisie außerdem den zwölften Rang, direkt hinter der Italienerin Maria Privitera mit Calix de Vuzit.
Die Pedigrees aller genannten Ponys finden sich am Ende dieses Beitrags.
Zweite Qualifikation
Gary Marshall und Clare Whitaker nutzten die Gelegenheit, ihre Teams nach der ersten Runde noch einmal umzustellen. Trotz der Fehler am Vortag blieb aber Fernando Teil der Mannschaft und bedankte sich wie bei der EM mit einer makellosen Vorstellung. Da auch Rincoola Babog und K-Little Hero ohne Fehler blieben, lag Irland in dieser Prüfung ohne Fehler und gleichauf mit Großbritannien an der Spitze.
Bei den Britinnen waren Vaughann de Vuzit und Maisie Allsop anstelle von Oscar van de Beekerheide ins Team gekommen und lieferten ab: Null Fehler! Das war zugleich auch das Mannschaftsergebnis für die zweite Runde. Team Oranje beließ es ebenfalls bei null Punkten, doch Gastgeber Belgien musste sich von der Spitzenposition verabschieden: Zweimal vier Fehlerpunkte waren einmal zuviel.
Bei den Däninnen lieferten Kingdom Connie und Frederikke Hoffmann Koenigsfeldt mit acht Punkten erneut das Streichergebnis, doch die vier Punkte von GCS Rambo und Irish Sport Horse Clounamon Coco zählten leider.
Drei Ponys mit je einem Abwurf und eines mit dreien: Das Ergebnis der Schwedinnen ließ sie in der Gesamtwertung deutlich abrutschen. Schlusslicht Italien verbuchte an diesem Tag 20 zusätzliche Fehlerpunkte, ebenso die Schweiz, aus deren Team Zoe Audouine leider aufgeben musste.
Finale
Im Gegensatz zu den anderen Altersklassen, in denen mehr Nationen an den Start gingen, kamen alle acht Pony-Mannschaften ins Finale. Ihre Punkte nahmen sie dabei mit, d.h. die Niederlande führten mit null Fehlern vor Großbritannien (1), Belgien (4) und Irland (6). Am Sonntag wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartet und es war ein Umlauf über 130 cm zu absolvieren.
Vainqueuer de Lalande und Vittoria Sofia Ruotolo mussten als Erste ran, doch nachdem der Fuchs in den ersten Runden jeweils nur einen Abwurf hatte, wurden es diesmal derer vier. Damit waren sie aber nicht das Streichergebnis für Italien, denn Rachele Zendrini und Lacoste brachten 22 Punkte ins Ziel. Wenig besser lief es für Maria Privitera und Calix de Vuzit, die drei Abwürfe hatten. Am Ende des Turniers waren es 70 Punkte und der vorletzte Platz für Italien.
Schlimmer geht immer: Das schweizer Team, auf drei Paare geschrumpft, wurde gleich gesprengt, als ihr erster Reiter ausscheiden musste. Doch auch die Dänen hatten große Probleme: GCS Rambo und Sille Hartvig Nielsen schieden ebenfalls aus, dadurch belasteten die 28 Punkte von Kingdom Connie das Konto erheblich.
Mit 13 Punkten war das schwedische Team nach den ersten beiden Tagen schon weit von der Spitze entfernt und konnte sich trotz einer fehlerfreien Runde von Barravalley Shadow auch nicht mehr verbessern.
So verblieben vier Mannschaften, die um die drei Medaillen kämpften. Irlands erster Reiter war Senan Reape, sein Fernando ging fehlerfrei, Galaxy V der Britin Hollie Gerken hatte einen Abwurf. Eoghan de Seguret und Clementine Lux patzten gleich dreimal.
Noch schlimmer erging es der Niederländerin Bethany Vos mit Still Got ME, die 23 Punkte hatte. Der Familienfrieden im Hause Vos dürfte an diesem Tag deutlich gelitten haben, denn auch Schwester Minie und Pjotr van de Groenheuvel kamen mit zehn Punkten belastet ins Ziel. Die Niederlande waren raus aus dem Titelkampf, denn selbst Vizeeuropameisterin Lieselot Kooremans hatte in diesem Parcours einen Abwurf.
Da waren es nur noch drei… Das zweite Connemara Pony im belgischen Team, Dance Floor du Cauroy, lieferte eine Nullrunde ab, doch Ti Amo van Prinseveld und Aure de Schrijver hatten zwei Abwürfe, die leider zählten. Damit fiel Belgien hinter Irland auf den Bronzerang zurück.
Da Irland jeweils vor Großbritannien an der Reihe war, baute sich mit jeder Runde ein größerer Druck auf. Charlie Flynn und Hk Zena fehlerfrei – Sophia Rogers und Neill 55 dito. Annie Boland und K-Little Hero, an diesem Tag wieder im Team und fehlerfrei – Maisie Allsop und Vaughann de Vuzit dito.
Damit hatte das irische Team optimal geliefert und James Derwin musste mit Rincoola Babog gar nicht mehr antreten. Aus eigener Kraft war die Goldmedaille nicht zu erreichen. Aller Druck lastete nun auf der britischen Schlussreiterin Cate Kerr mit ihrer KWPN-Stute Cindy und sie hielten dem Druck stand, blieben fehlerfrei! Großbritannien bewies, dass der Europameistertitel keine Eintagsfliege war.
CSIOP – Kleine Tour
Die drei Prüfungen der kleinen Tour waren mit maximal vier Ponys dünn besetzt. Die Schwedin Stella Thelin gewann bei zwei Starts zweimal mit der Partbred-Stute Ballysheil Moonbeam.
CSIP – Große Tour
Unter den 40 Ponys der Großen Tour stach der Goliath van de Groenweg-Sohn Helsinki Sereld’Hel besonders hervor. Ein wahrhaft europäisches Pony: belgischer Vater, irische Mutter, in Frankreich gezogen und für Italien am Start! Unter Rachele Zendrini platzierte er sich in jeder Prüfung: zum Auftakt Vierter über 115 cm, dann zweimal Dritter über 120 cm. Ein vielversprechendes Talent mit seinen erst sieben Jahren.
Auch ein deutsches Connemara Partbred war einmal unter den Platzierten: Delano, 2022 Bundeschampionats-Teilnehmer und nunmehr für die Niederlande am Start, wurde Fünfter über 115 cm.
CSIP – Kleine Tour
Die Britin Gracie House brachte ein Connemara Pony und ein Partbred an den Start. Mit Rathlee Warrior platzierte sie sich gleich zum Auftakt über 105 cm (unser A2*) an dritter Stelle und gewann zum Abschluss das Zwei-Phasen-Spezial über die gleiche Höhe. Bei einem Start in der großen Tour über 120 cm schieden die beiden leider aus.
Alle Ergebnisse #Team Connemara
Pedigrees
- Attyrory Rebel – CO – 2006 – W – Db – Tempo Active Atlas x The Greenaun Rose von Coosheen Bailey
- Ballysheil Moonbeam – Partbred – 2011 – S – B – Moonlight Silver Shadow x Top World Princess
- Barravalley Shadow – CO – 2013 – W – Fa – Templebready Fear Bui x Kilbrien Lass von Tulira Robuck
- Beauty Curl du Marais – CO – 2011 – H – Schi – Idefix du Villon x Kiss Curl of Laps von Garryhinch Millrace
- Blackhall Amarach – Partbred – 2016 – H – Db – Contendro x Echna von Kilkerrin Dun
- Bolero de Tirepeine – Partbred – 2011 – W – Schi – Dexter Leam Pondi x Marotte de Tirepeine von Sir Cliff du Bois
- Calix de Vuzit – CO – 2012 – H – B – Poetic Justice x Unastella de Vuzit von Dexter Leam Pondi
- Dance Floor du Cauroy – CO – 2013 – W – Schi – Ice and Fire d’Albran x Undying Love Aluinn von Imperial du Blin
- Delano 129 – Partbred – 2016 – W – Schi – Del Piero x Loreley von Hondsrug Don Gregory
- Dough Lady – CO – 2015 – S – Schi – Cloneenagh Morning Rock x Doolin Lass von Castleside Tigue
- Electra – Partbred – 2012 – S – F – Ivanhoe x Beauty von Kamillo av Haga
- Eoghan de Seguret – CO – 2014 – H – Schi – Coolilaun Cushlawn x Uranie de Seguret von Kingstown Rory
- Exodus Angies Rose – Partbred – 2014 – H – B – Quintus D09 x Jolly Rose von Quimper III
- Fernando – Partbred – 2010 – W – Schi – Mr Pretender x Castleside Topaz von Clonmany JJ
- GCS Rambo (Zebo Elm) – Partbred – 2012 – W – B – Cashelbay Cruise x Belville Lass
- Hachtag Kerbotin – Partbred – 2017 – H – Schi – Dexter Leam Pondi x Queen de Landveac von Linaro
- Helsinki Sereld’Hel – CO – 2017 – W – Schi – Goliath van de Groenweg x Dunard Molly von Rosscastle Fred
- Jasmines Holly – Partbred – 2011 – S – B – Weststar Sunny x Dancing Jasmine von Moores Clover
- Kingdom Connie – CO – 2008 – W – Schi – Derrymore Duncan x Goodbye My Love von Glencarrig Finn
- Kingstown Rebel – CO – 2007 – W – Schi – Gurteen Rebel x Eileen’s Favourite von Cuchulainn
- Ohio Ross – Partbred – 2015 – W – Fa – Ross Fear Bui x Emerald Light von Ard Ohio
- Rathlee Warrior – CO – 2008 – W – Schi – Lough Fee Prince x Sylva Justice von Glencairn Surprise
- Simon Said – Partbred – 2012 – W – Schi – Builders Delight x Lady Dunguire von Nefeuret
- Umami Castri – CO – 2016 – H – Schi – Blackwoodland Rock x Penelope Castri von TC Cracker
- Vainqueur de Lalande – Partbred – 2009 – W – F – Quabar des Monceaux x Jasmine des Preaux von Tonnerre d’Angrie
- Vaughann de Vuzit – CO – 2009 – W – Schi – Dexter Leam Pondi x Voter ar Crano von Moyglare Bruff
Alle Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sämtliche Fotos sind urheberrechtlich geschützt.
Weitere Ergebnisse sind hier zu finden.