19.-21. Mai 2023, Warendorf
Schon seit 1973 gibt es den Preis der Besten, zunächst für die Dressur der Altersklasse Junge Reiter. Auch wenn es eine ganze Weile dauerte, bis alle Reitsportdisziplinen und Nachwuchs-Altersklassen Teil des großen Jugendevents wurden, wird das Jubiläum in diesem Jahr feste gefeiert. Die Bundestrainer nutzen den Preis der Besten natürlich zur Formüberprüfung und Sichtung ihrer Paare für die Europameisterschaften. Umso erfreulicher, dass 2023 wieder zwei Connemara Ponys und ein Partbred in den Startlisten standen.
Überraschung durch eine neue Kombination
Im Springen war bei den Ponys zunächst der Name Del Piero II gelistet, doch Jolie Marie Kühner konzentrierte sich auf ihren Auftritt bei den Children, wo die 13-jährige auf Dialo den Titel holte. Stattdessen kehrte Naomi Himmelreich in den Ponysattel zurück und stellte einen neuen Sportpartner vor. Nach Ronny (FN: Richie Rich 9) ist ein weiterer Sohn des Goliath van de Groenweg in Deutschland angekommen: Red Star Optimus.
Der beim SBS gekörte Dunkelfuchs stammt aus einer New Forest-Mutter und hat die überaus bewährten Linien des Orchid’s Romario II und Orchid’s Cestanii im Pedigree. 2019 und im Pandemiejahr 2020 brachte die Italienerin Cassandra Belli den Hengst international an den Start, dann wechselte er nach Irland. Anna White siegte mit ihm im vergangenen Jahr beim CSIP Fontainebleau über 125 cm und wurde Zweite im Großen Preis.

Nachdem die Reiterin die Altersgrenze erreicht hat, wurde Red Star Optimus in zahlreichen Verkaufsanzeigen u.a. auf Facebook als Championatspony angeboten. Bei der FEI ist er aktuell noch nicht für 2023 fortgeschrieben, als Besitzer wird weiterhin Fergal White gelistet. War Warendorf nur ein Werbeauftritt? Jedenfalls war er erfolgreich, denn das Paar belegte in der Finalprüfung, einem M2*-Springen mit zwei Umläufen, einen tollen sechsten Platz!
Bronze für Shannon’s Hero
Noch einen Ticken besser lief es wieder in der Vielseitigkeit, auch wenn Vorjahressiegerin Linn Marie Schlütter und Rathcline Dream altersgemäß nicht mehr zur Titelverteidigung antreten durften. Los ging es am Samstagmorgen mit der Dressur – nicht unbedingt die Paradedisziplin der beiden Connemara Ponys. Canal Daisy und Charlotte Margaretha Rixen kamen auf 63,07%, sprich 36,90 Punkte. Shannon’s Hero und Theresa Isabell Welsch erhielten 61,70%, sprich 38,30 Strafpunkte. Damit belegten die beiden Schimmel zunächst die Plätze 12 bzw. 13.
Im Gelände der an das Level CCIP2* angelehnten Prüfung sah das am Nachmittag schon etwas besser aus: Canal Daisy blieb wie die meisten Ponys ohne Springfehler, verbuchte aber leider in 5:51 Minuten 8,80 Zeitstrafpunkte.

Zu den fünf Ponys, die im Gelände innerhalb der erlaubten Zeit blieben, gehörte Shannon’s Hero. Die Uhr blieb bei 5:23 Minuten stehen, wodurch das Paar sich auf Rang 9 verbesserte.

Hochspannung im abschließenden Springen
So mancher Traum von einer Platzierung endete abrupt, als die Stangen in den Sand des Springplatzes fielen. Zwei ärgerliche Fehler fingen sich auch Canal Daisy und Charlotte Rixen ein, so dass sie am Ende mit 53,70 Punkten Rang 12 belegten.

Eine blütenweiße Weste bewahrten sich nur vier Paare: Sina Brügger holte sich mit ihren Deutschen Reitponys Next Generation und Golden Girl’s Nelly, die übrigens Mutter und Tochter sind, den Doppelsieg in der Prüfung und damit natürlich auch die Goldmedaille. Friedrich Quast blieb auf Aarvandt zwar ebenso fehlerfrei, hatte aber mit dem Ausgang der Prüfung nach 34,00 Strafpunkten im Gelände nichts mehr zu tun.
Mit ihrem Dressurergebnis von 38,30 Punkten wurden Theresa Isabell Welsch und Shannon’s Hero nicht nur Vierte in dieser Prüfung, sondern gewannen auch die Bronzmedaille! Herzlichen Glückwunsch!

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